Frauen, Macht und Politik im Kalten Krieg 1947−1953
- V. Mali / J. Panagiotou
- Feb 6
- 2 min read
The person behind...

»"Frauen, Macht und Politik im Kalten Krieg (1947−1953)" − mit dieser Thematik hat Dr. Johanna Mamali Panagiotou an der LMU promoviert; die Monografie hat vor Kurzem der wissenschaftliche Verlag Büchner herausgebracht.
Auf dem Weg bis dahin musste die promovierte Kulturhistorikerin und studierte Kommunikationspsychologin eine Reihe von Herausforderungen meistern und schwierige Hürden überwinden.

Die gebürtige Münchnerin ist in einer kinderreichen Familie mit griechischen Wurzeln aufgewachsen. Bereits ihre Großeltern kamen als „Gastarbeiter“ nach Deutschland, um zum sogenannten „deutschen Wirtschaftswunder“ beizutragen.
Diese Tatsache allein prädestinierte sie nicht unbedingt, die höchste Bildung zu genießen, geschweige denn eine akademische Laufbahn einzuschlagen − noch weniger als Mädchen.
Doch schon als Schülerin erwies sie sich als sehr wissbegierig und mutig. Nichts konnte sie aufhalten. Weder die fehlende Anerkennung und die institutionelle Unterstützung noch die nicht immer vorhandenen Finanzierungsmöglichkeiten.
Obwohl sie mit ihrer Geschichte ein Teil der „deutschen Wertmarke“ und ein „deutsches Produkt“ (Jagoda Marinić) ist, wurde Dr. Mamali Panagiotou aufgrund ihres geringen Einkommens aus selbständiger Tätigkeit sogar die Staatsbürgerschaft dieses Landes vorenthalten.
Diese fehlende Wertschätzung hängt sicherlich mit der Tatsache zusammen, dass sie anderen Kulturkreisen gehört, die weiterhin „unsichtbar“ bleiben. Unsichtbar bleiben bis heute auch viele andere Frauen, denen der Weg in hochrangige akademische Positionen erschwert wird, nur weil sie auch im Sinne von Klassismus zur „Gesellschaft der Anderen“ (Naika Foroutan, Jana Hensel) gehören.
Erstaunlicherweise hat all dies sie nicht erschrecken können, zumal sie sich stets geweigert hat, sich in eine Opferrolle zu begeben – daraus wollte sie unbedingt raus. So gelang es ihr trotz allem, sich als denkendes, handelndes und selbstbestimmtes Subjekt zu entwickeln.
Neben ihrer Forschung, ihrer unzähligen Aktivitäten in Kultur und Kunst hat sie drei Kinder, also drei zukünftige SteuerzahlerInnen, bestens erzogen. Auch diese Rolle und die einhergehenden Funktionen als Mutter musste sie praktisch simultan zur Verfassung einer hoch anspruchsvollen Dissertation erfüllen.
Genau aus solchen Geschichten, wie die dieser Autorin, entstand die Initiative frau-kunst-politik, aus der sich im Jahr 2021 ein Verein formte. Damit setzen wir mit innovativen Methoden und neuen Formaten nicht nur die Frauenforschung fort, sondern versuchen, das bewundernswerte Engagement des „migrantischen Feminismus“ in Deutschland sichtbar zu machen.
Wir wünschen Frau Dr. Johanna Mamali Panagiotou und ihrer Monografie alles Gute!«
Dr. Corina Toledo, erste Vorstandsvorsitzende des Vereins frau-kunst-politik
Ein Auszug aus der gemeinsamen Veranstaltung von frau-kunst-politik e.V. und rinascita e.V. (Leitung: Valentina Fazio) Politisches Wirken von Frauen, Villa Stuck, 28.11.24
Comments