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Michelle Obama: Yes, she can!

Updated: Feb 1, 2021

Text: Johanna Panagiotou (aka Victoria Mali)

Former first lady Michelle Obama and former President Barack Obama at the National Portrait Gallery on February 12, 2018. Copyrights: Mark Wilson/Getty Images, found in: VOX
„Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“. Jenseits der alltäglichen Banalität: Sie muss nicht unbedingt hinter ihm, also in dessen Schatten stehen; sie kann auch neben bzw. bei ihm sein. Ein Beispiel: die ehemalige First Lady Michelle Obama.

Acht Jahre war sie an der Seite des vielversprechenden und mächtigsten Mannes der Welt, des ersten schwarzen Präsidenten im Weißen Haus. Und sie hat fast alles brillant gemeistert. Sie konnte begeistern, überzeugen und Hoffnung geben.


Und was ist mit Schreiben? Kann sie das auch? „Yes, she can!“, dachte sich der Goldmann-Verlag. Gesagt, getan. Über seinen Crown-Verlag in den USA sicherte sich der Münchner Verlag die Rechte Michelles selbstgeschriebener Biografie „Becoming“ und bereicherte die deutschen Buchläden mit einer Startauflage von 200.000 Exemplaren!


Former first lady MIchelle Obama revealed the cover of her upcoming memoir on Thursday. Instagram/Michelle Obama, found in: Kansascity

Becoming in Zahlen

Man darf nicht vergessen, dass ein Buch - sobald es die Schublade des Autors verlässt - ein ganz normales Produkt, wie alle andere, ist. Es muss gefallen und gute Zahlen machen.


544 Seiten, eine weltweite Print-Startauflage von 3 Millionen, ins Deutsche übersetzt von 6 Dolmetschern, gleichzeitig erschienen in 31 Ländern, Platz 1 auf der Amazon Bestseller-Liste, für 26 Euro erhältlich. So könnte man Michelles Memoiren kurz in Zahlen zusammenfassen.


Hinter Zahlen und Zeilen

Als Kind, das in einer Umgebung aufwuchs, wo man nicht viel von sich preisgeben durfte und Privacy das Heiligste war, bewundere ich Menschen, die es wagen, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, wenn sie über sich selbst berichten. So ging es mir auch mit Michelles Buch. Die Autorin spricht offen über ihre Fehlgeburt, künstliche Befruchtungen und Eheprobleme, die die Obamas bis zum Paartherapeuten führten.

Sasha, Michelle, Barack, Malia OBAMA, Flickr.com/ObamaWhiteHouse, found in: Working mothers

Dabei ist ihr Familie das Wichtigste. Nicht nur die, die sie mit Barack gegründet hat, sondern auch die, von der sie stamm; die schwarze Arbeiterfamilie im rauen Süden Chicagos. So lesen wir schon auf den ersten Seiten ihres Buchs:


Für all diejenigen, die mein Werden und meine Geschichte unterstützt haben: die Menschen, die mich großgezogen haben – Frazer, Mariam, Craig und meine riesige erweiterte Familie (…) Für die Lieben meines Lebens Malia und Sasha, meine beiden allergrößten Schätze und der Grund zu leben und schließlich für Barack, der mir immer eine spannende Reise versprochen hat“.

Michelle and Barack Obama in the White House, SAUL LOEB/AFP/Getty Images, found in: Realtor

Ich weiß nicht, ob Barack sein Versprechen tatsächlich hielt, aber die Strecke von der beengten Wohnung in Chicago, über die Anwaltskanzlei – wo sie sich kennenlernten – bis hin ins Weiße Haus muss echt spannend gewesen sein. Der große Dichter Kavafis schrieb: „Brichst du auf gen Ithaka, wünsch dir eine lange Fahrt, voller Abenteuer und Erkenntnisse“ und meint damit, dass die Reise bis ans Ziel wichtiger ist als das Ziel selbst. Wie hat jedoch Michelle ihre Ithaka erlebt und in ihrem Buch beschrieben:

„Ein Ort, der mehr Treppen hat, als ich zählen kann – und dazu noch Aufzüge, eine Kegelbahn und einen hauseigenen Floristen (…)“

Dolley Madison was said to be the first President's wife to be referred to as "First Lady" (this was at her funeral in 1849), Gilbert Stuart - White House Historical Association, found in: Wikipedia

Wenn Dolley Madison zum ersten Mal bei ihrer Beisetzung im Jahr 1849 als „First Lady“ bezeichnet wird, ist Michelle Obama zweifellos die erste afro-amerikanische First Lady der USA. Und dazu hat sie auch was man selten feststellt: Biss.


Laut Random House „(...) trug sie maßgeblich dazu bei, das gastfreundlichste und offenste Weiße Haus zu schaffen, das es je gab. Sie wurde zu einer energischen Fürsprecherin für die Rechte von Frauen und Mädchen in der ganzen Welt, setzte sich für einen dringend notwendigen gesellschaftlichen Wandel hin zu einem gesünderen und aktiveren Leben ein und stärkte außerdem ihrem Ehemann den Rücken, während dieser die USA durch einige der schmerzlichsten Momente des Landes führte“.


Und noch etwas, dass ich an ihr mag: Sie ist konsequent. Über Donald Trumps Kampagne, Barack Obama sei in Kenia geboren und damit kein rechtmäßiger US-Präsident, antwortet sie mit Entschlossenheit: "Mit seinen bösartigen Unterstellungen gefährdete Donald Trump die Sicherheit meiner Familie.

Und das werde ich ihm nie verzeihen."

Hier kann man ins Buch blättern...



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